Unverbissen vegetarisch

…flexitarisch, vegetarisch, vegan? Hauptsache, die Richtung stimmt!

Vegetarisch-veganes Grillen – eine Übersicht

Das vegetarische Grillen liegt im Trend, denn glücklicherweise interessieren sich immer mehr Menschen für Alternativen zum klassischen Nackensteak, das lange Zeit auf Straßenfesten, Parties und privaten Grill-Events neben Würstchen das einzige „Grillgut“ darstellte. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei, mittlerweile stellen aufmerksame Gastgeberinnen und Festveranstalter sogar extra Grillgerät für die Veggies unter den Gästen zur Verfügung, damit Gemüse und Fleischalternativen nicht mit Tierfleisch in Kontakt kommt.

Im Folgenden soll ein Überblick über jene pflanzlichen Lebensmittel gegeben werden, die sich gut zum Grillen eignen, wobei nicht nur das „was?“, sondern auch das „wie?“ beachtet wird. Entsprechend dem Themenschwerpunkt dieses Blogs beginnen wir mit den Fleischalternativen, die in entsprechenden Artikeln oft kaum Berücksichtigung finden. Dabei ist veganes Grillen doch schon lange nicht mehr reines Gemüse-Grillen! Los gehts:

Tofu grillen

Der im Urzustand nahezu geschmacklose Tofu wird in weichen und festen Varianten angeboten. Zum Grillen eignen sich nur die festeren Sorten, doch sollte man die Tofu-Blöcke vor dem Grillen noch in einem Tuch auspressen, um Restflüssigkeit zu entfernen. Friert man ihn rechtzeitig vor dem Grill-Event ein und taut ihn wieder auf, verändert Tufo seine Konsistenz und wird besonders grill-freundlich fest! Den Geschmack bekommen Tofuschnitzel und Würfel (für Spieße) durch die Marinade aus Öl, Gewürzen und Kräutern. Vier Stunden sollten sie in der Marinade ziehen, die vor dem Grillen dann kurz abgetupft wird.
Wenn es mal schnell gehen muss, tun es auch die vorgewürzten Tofu-Packs und natürlich die Tofu-Würstchen, die es mittlerweile auch in vielen Supermärkten gibt. Aber Achtung: Tofu ist schnell fertig gegrillt und braucht keine große Hitze! Zudem ist er fettarm, sollte also mit einem hitzefesten Öl (z.B. Rapsöl) bepinselt werden, damit er nicht „anklebt“.
Auf der sicheren Seite ist man, wenn der Tofu auf einer Alu-Schale gegrillt wird – oder auch „indirekt“.

Aluschale

Seitan grillen

Seitan, die Fleischalternative aus Weizengluten, kann man selber machen oder fertig kaufen. Egal wie: auch Seitan-Schnitzel müssen vor dem Grillen gut gewürzt bzw. mit Gewürzen und Kräutern mariniert werden, z.B. mit Olivenöl und Kräutersalz, Sojasauce, Knoblauch, Grillgewürz, Zucker und Pfeffer – oder einer Mischung nach eigenem Gusto. Auch Seitan-Steaks sind schnell fertig und sollten am Rand des Grills platziert werden. Vor dem Grillen nochmal mit Öl oder dem Rest der Marinade bepinseln, um sie vor dem Anbrennen zu schützen.

Sojafleisch grillen

Trockensoja gibt es als Steaks, Medaillons und als Würfel. Richtig zubereitet sind sie eine besonders „verblüffende“ Fleischalternative, da sie eine faserige Konsistenz mitbringen. Bevor man sie grillen kann, muss man sie richtig einweichen: Entweder mit kochendem Wasser übergießen und ca. 15 Minuten liegen lassen oder 10 Minuten aufkochen – am besten orientiert man sich an dem, was auf der Packung steht. Nach dem Einweichen müssen die Sojateile gut ausgedrückt werden, z.B. zwischen zwei Küchenbrettern. Dann kommen sie in die Marinade, gerne über die ganze Nacht, denn je länger man sie mariniert, desto mehr nehmen sie den Geschmack an. Gut geölt kommen sie dann auf den Grill: im Auge behalten und öfter wenden! Während die Fleisch-Esser noch auf ihre Schitzel warten, sind die Sojasteaks schon fertig! Ganz gewiss wird man damit auffallen, sollte also ein paar mehr Teile für die Neugierigen auflegen! :-)

Gemüse grillen

Klassiker veganen Grill-Vergnügens sind mittelfeste Gemüse-Sorten: Auberginen und Zucchini (in ca. 1 cm dicken Scheiben), Champignons, grüne/rote/gelbe Paprika (entkernt und längs in Teile geschnitten). Kartoffeln grillt man am besten gut in Alufolie eingewickelt, grüne Spargel machen sich gut in einer Grillzange oder auf einer Alu-Schale. Artischocken und halbierte Zwiebeln bringen Abwechslung, sogar Rote Beete können gegrillt werden. Tomaten sollten noch relativ fest sein, wenn man sie grillen möchte: halbieren und dann mit der Schnittfläche nach unten auf den Rost legen, 2 – 3 Minuten grillen und dann wenden. Maiskolben aus der Dose können direkt auf den Grill, frische Kolben sollte man zuvor im Alupack garen und sie nur für die letzten Minuten direkt auf den Rost legen.

Auch beim Gemüse spielt die Marinade aus Öl, Kräutern und Gewürzen eine Hauptrolle, wobei es wichtig ist, ein Grill-geeignetes Öl zu verwenden. Natives Olivenöl ist hier NICHT angesagt, das es auf dem Grill verbrennen würde. Zum Braten geeignetes Olivenöl, wahlweise Raps- oder Sonnenblumenöl sind die bessere Wahl!

Grundsätzlich braucht auch Gemüse (wie alles vegane Grillgut) keine extrem hohen Temperaturen. Es empfiehlt sich also, den Rost höher zu hängen – ein guter Grund für einen extra Grill! Wer das Risiko des Anbrennens mindern will, grillt Gemüse grundsätzlich auf einer Alu-Schale oder in einer speziellen Gemüse-Grillpfanne wie dieser hier:

Gemüsepfanne

Die Gemüsepfanne ist auch unter dem Namen „Grill-Wok“ bekannt und sollte nur zu ca. 50% mit geschnippeltem Gemüse gefüllt werden, damit alles optimal gegart wird.

Eine weitere schonenede Möglichkeit ist das „indirekte Grillen“, bei dem das Grillgut nicht direkt über der Glut liegt sondern daneben. Es funktioniert ähnlich wie ein Umluft-Backofen und hat den Vorteil, dass man nicht so sehr aufpassen muss, dass nichts anbrennt. Dafür braucht man einen geschlossenen Grill, z.B. einen klassischen Kugelgrill.

Spieße grillen

Wenn von vegetarischem Grillen die Rede ist, werden meist schöne gemischte Gemüse-Spiesse oder auch kombinierte Spieße aus Tofu und Gemüse gezeigt. Dabei ist das Grillen solcher Spieße nicht gerade einfach: alle Teile haben leicht unterschiedliche Garzeiten und das Wenden oder nachträgliche Bepinseln mit Öl ist auch nicht gerade einfach. Oft erlebt man, dass der Tofu eigentlich runter müsste vom Grill, die Zwiebeln und Paprika aber noch SEHR „al dente“ sind. Auch hier ist es also besser, die Spieße auf einer Aluschale zu grillen, die längere Garzeiten erlaubt, ohne dass der Tofu schon angekokelt würde.

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Mit geschickter Wahl der Gemüsesorten und einer guten Marinade lassen sich allzu unterschiedliche Garzeiten vermeiden, wie dieses Rezept zum Grillen vegetarischer Spieße zeigt.

Mehr zum Thema:

Vegetarisch Grillen: Raclett (vegan!);

Grillen vegan – ein E-Book von Veganic mit leckeren Grill-Rezepten (PDF).

2 Kommentare

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