Unverbissen vegetarisch

…flexitarisch, vegetarisch, vegan? Hauptsache, die Richtung stimmt!

Seitan, Tofu, Soja: 95 Prozent weniger Klimagase durch Pflanzenfleisch

Grillspiess vegan

Foto: Wheaty

Der VEBU gab heute die Ergebnisse der ersten Klimavergleichsstudie mit Fleischalternativen bekannt. Deutschland könnte mit Soja- statt mit Hackfleisch über sieben Millionen Tonnen CO2 im Jahr einsparen.

Im Auftrag des Vegetarierbund Deutschland (VEBU) und Greenpeace Österreich hat das SERI – Sustainable European Research Institut das weltweit erste „Life Cycle Assessment“ mit acht Fleischalternativprodukten durchgeführt. Ziel der Studie war es, einen seriösen Vergleich der ökologischen Nachhaltigkeit zwischen pflanzlichen Fleischalternativen und Fleisch zu ermöglichen. Analysiert wurden die auf Soja und Weizeneiweiß basierenden Produkte Seitan und Sojagranulat auf ihre CO2-Bilanz, ihren Flächen- und Wasserverbrauch sowie auf biotische und abiotische Ressourcen.

Das Ergebnis: Seitan, Tofu und Sojagranulat schneiden in allen getesteten Bereichen um Längen besser ab als Fleisch.

Treibhausgas-Emissionen im Vergleich Fleisch / Pflanzenfleisch

Die Deutschen verzehren pro Kopf über 60 kg Fleisch im Jahr, rund 20 Prozent davon in Form von Hackfleisch. „Wenn man in Deutschland lediglich Hackfleisch durch Sojafleisch ersetzen würde, könnte so viel CO2 vermieden werden, wie vier bis sieben Millionen Autos im Jahr verursachen“, erklärt Sebastian Zösch, Geschäftsführer des VEBU. Selbst konventionelles Sojafleisch aus brasilianischen Sojabohnen ist immer noch viermal klimafreundlicher als Bio-Hackfleisch (Schwein/Rind gemischt) und verbraucht weitaus weniger Fläche. Während für die Produktion von nur 1 kg Bio-Hackfleisch ganze 46,02 m² im Jahr verbraucht werden, sind es für Bio-Sojafleisch lediglich 0,73 m².

Wieviel Landfläche pro Kilo Lebensmittel gebraucht wird

„Dass sich eine pflanzliche Ernährung positiv auf das Klima auswirkt, ist längst bekannt“, sagt Zösch. „Doch dass die Klimabilanz auch bei verarbeiteten Fleischalternativprodukten so viel besser gegenüber Fleisch ausfällt, hat selbst die Wissenschaftler überrascht.“

Nicht zuletzt ist das pflanzliche Produkt preislich unschlagbar. „Während Sojafleisch beispielsweise nur 1,60 Euro pro Kilogramm kostet, schlägt Hackfleisch mit durchschnittlich satten 4,50 Euro pro Kilogramm zu Buche – das ist fast dreimal so viel“, so Sebastian Zösch abschließend.

***

Und hier gibts die SERI-Studie zu Seitan, Tofu und Sojafleisch im Vergleich zu Fleisch zum Download (.zip).

Autor: Claudia Klinger

Mit weiteren, teils recht persönlichen Themen findet man mich auf meinem seit 1999 aktiven Digital Diary. Und Veggie-News gibts auf Twitter.com/unverbissen. Unverbissen Vegetarisch gibts - noch! - auch auf Facebook,

14 Kommentare

  1. Ich frage mich dann schon warum Soja-Schnetzel im Alnatura fuer mehr als 5 Euro/kg verscherbelt werden.

  2. D muss ich Cornelius Recht geben. Gerade Fleischersatzprodukte sind noch immer extrem teuer!

  3. Liebe Leute, nehmt Weizengluten und stellt Seitan selber her – das ergibt sowieso die schmackhafteste Fleisch-Alternative und ist unschlagbar preiswert: 500 g kosten bei Vegan-Wonderland 1,60 Euro, das ergibt 1 Kilo Rohseitan und gekocht dann ca. 3 bis 3,5 Kilo Seitan – da kommt nicht mal Gammelfleisch preislich mit!

    Und wer da mal ein bisschen experimentiert, findet auch bald, dass die Selber-Mach-Variante besser schmeckt. Weil man eben nach eigenem Gusto würzen kann!

    Siehe dazu
    Seitan aus Weizengluten selber machen – Schritt für Schritt – und mittlerweile nutze ich für die bessere Konsistenz (und wg. weniger Würzbrühe) die Methode mit den Kochbeuteln.

    Ausprobieren lohnt sich wirklich!

  4. Danke Claudia, ich hatte von dieser Studie noch nicht gehört. Die sehr dünne Resonanz hier im Anschluß ist etwas ernüchternd, wenn wir uns die ganze Dimension eines durchaus machbaren Fleischverzichtes als „Endziel“ vor Augen führen. Das ist jetzt rein hypothetisch gemeint, ansonsten wäre es naiv.
    Dieses ganze Getue um CO2 und Klima ist reine Heuchelei, solange nicht angeregt wird, die weltweite Fleischproduktion (was für eine seelenlose Bezeichnung) langsam durch nachhaltigere Alternativen zu ersetzen. Gesünder allemal und schmecken tut es auch. Das vermiedene Leid an ungezählten fühlenden Geschöpfen und eine gewaltige Verminderung Klima wirksamer Gase gibt’s nebenbei oben drauf. Und nicht nur das, wie wir wissen.

  5. Pingback: Resistente Keime auf jedem 2.Huhn – stört es dich?

  6. Pingback: Unverbissen vegan? » Unverbissen vegetarisch

  7. Entschuldigung für meine schlechte Deutsch, aber das ist von einem Übersetzer vor Ort, wie ich nicht weiß, Deutsch.

    Wenn ich den Link öffnen Sie die Website gibt mir die folgende Fehlermeldung angezeigt:

    Sehr geehrter Besucher,

    leider ist ein Fehler aufgetreten: Die gewünschte Seite wurde nicht gefunden.

    Haben Sie sich vielleicht vertippt oder eine alte URL aufgerufen? Wenn nicht, informieren Sie bitte den Webmaster dieser Homepage per Email. Um zu der vorherigen Seite zurückzukehren, verwenden Sie bitte einfach die „Zurück“ – Taste Ihres Browsers.

    Gibt es einen anderen Link, der funktioniert? Ich würde es sehr zu schätzen, dass die Studie zu sehen.

  8. @Andrew: danke für den Hinweis. Die Adresse der Studie hatte sich geändert – JETZT stimmt der Link wieder!

  9. Pingback: Wohlstand – Fluch oder Segen?

  10. @Hermann: Der vollständige Fleischverzicht ist doch kein Ziel für alle Menschen! Wach doch mal auf – Fleisch ist essentieller Bestandteil der Ernährung von „Allesfressern“. Das ist von der Natur so gedacht.
    Natürlich geht es nicht so weiter, daß wir Tonnen von billigen Fleisch auf den Markt werfen, die dem Planeten nur schaden und die Ressourcen sinnlos verbrauchen, da muß sich etwas ändern.
    Aber „alle vegan“ ist nicht die Lösung.
    Außerdem ist Fleisch nicht ungesund – wer soetwas schreibt, vetritt diese vegan Einstellung nicht aus Wissen sondern wie einen religiösen Wahn.

  11. @Alex: Dass Fleisch für die menschliche Ernährung nicht erforderlich ist, ist eindeutig bewiesen und belegt – sowohl durch Studien als auch durch Millionen gesunde Vegetarier. Nicht nur moderne Vegetarier und Veganer sind Beispiel, sondern auch ganze Völkerschaften z.B. in Indien, die aus hinduistischer Tradition Vegetarier sind.

    Was die Gesundheit angeht, erscheinen immer mehr Studien, die die Schädlichkeit hohen Fleischkonsums belegen – und der Konsum IST bei den meisten Fleisch-Essern SEHR hoch (auch Wurst und Schinken gehören ja dazu).

    Die Süddeutsche Zeitung wirst du wohl kaum zu den „religiös Wahnsinnigen“ zählen können, ebensowenig wie die genannten Wissenschaftler:

    http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ernaehrung-infarkt-und-krebs-die-folgen-der-fleischeslust-1.1307124

    Zitat:

    „Regelmäßiger Fleischkonsum trägt erheblich zum vorzeitigen Ableben bei“, sagt Harvard-Ernährungswissenschaftler Frank Hu. „Wer sich hingegen für gesündere Eiweißquellen entscheidet, hat gleich mehrere Vorteile davon und ist weniger gefährdet, chronisch krank zu werden oder gar früh zu sterben.“

    Das Team aus Ärzten, Epidemiologen und Ernährungsexperten greift auf eine beeindruckende Datenbasis zurück, um seine Warnung zu untermauern. Die Forscher haben mehr als 37.000 Männer und 83.000 Frauen seit den 1980er Jahren beobachtet und immer wieder ihr Alltagsverhalten und ihre Ernährung analysiert.

    Nach durchschnittlich fast 30 Jahren zeigte sich, dass die Sterblichkeit der Studienteilnehmer um 13 Prozent erhöht war, wenn sie täglich eine Hauptmahlzeit Fleisch zu sich nahmen – und sogar um 20 Prozent anstieg, wenn sie jeden Tag Wurst, Schinken oder zu Aufschnitt verarbeitetes Fleisch aßen.“

    Ein völliger Fleischverzicht ist aber auch aus meiner Sicht nicht für alle realistisch. Wenn die Leute ihren Konsum von Fleisch nur deutlich herunter fahren würden, wäre schon viel erreicht. Dazu bedarf es aber der Bereitschaft, sich in Sachen Ernährung eben ein paar andere Gewohnhieten drauf zu schaffen – und mir kommen in dem Punkt manche Fleischesser in ihrer Abwehrhaltung auch ziemlich „wahnhaft religiös“ vor!

  12. Die Studie taugt nicht für wissenschaftliches Arbeiten. Voller Leichtsinnsfehler und. Rechtschreibefehler. Insgesamt wirkt die ganze Ausdrucksweise noch dazu sehr seltsam.

  13. Leider leitet der Link einem zu einer nicht gefundenen Seite von vebu.de weiter. Könnte mir jemand den Link zur Studie schicken? Das wäre wirklich toll!

  14. @Miriam: ich hab beim VEBU angefragt, wo das hin ist. Hättest du durchaus auch machen können.